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Eine Schülerinnen-Gruppe der aktuellen Jahrgangsstufe 13 begann vorletztes Schuljahr mit der ersten Etappe einer Radtour von Weimar nach Italien.
Die Tour wird von zwei Lehrkräften begleitet und folgt im Wesentlichen dem Verlauf der „Italienischen Reise“ Johann Wolfgang von Goethes.
Haben nun, ach, zwar nicht Juristerei und Theologie, aber Erdkunde, Päda und Sport durchaus studiert mit heißem Bemühn, und strampeln uns nun, wir armen Toren, durch die sengende Hitze der Poebene.
Bedecke deinen Himmel, Zeus (beim Jupiter), mit Wolkendunst, möchten wir ausrufen, und nicht mal ein kleines Lüftchen möcht es wagen, einen (kühlen) Arm zum Geleit uns anzutragen (dabei hätten wir deren schöne Fräulein genug in der Fahrgemeinschaft).
Die Nacht in Ferrara ließ keine Knabenmorgenblütenträume reifen. Erst willkommen, dann der Abschied, und so schlug unser Herz geschwind zu Rade, Bologna das heutige Etappenziel, der Himmel glüht.
Und unsere Lehrer…Wir seien schon lange Knecht gewesen, nun sollen wir ihren Willen erfüllen, also walle, walle manche Strecke… oh Daniel, uns graut vor dir.
Kennt ihr das Land, wo die Zitronen blüh’n, und die Dächer auf Säulen ruh’n, hat er gefragt…Bestell er ihm, er möge uns im… Aber es hilft ja nüscht.
Uns Radler grauset’s, wir strampeln geschwind, wir fühlen uns wie ein ächzendes Kind, erreichen das Ziel mit Mühe und Not, Florenz mag weiß sein… Bologna ist rot. Rostrot. Toll ist es hier.
Lebt wohl 😉
Der heutige Tag begann um 9 Uhr morgens. Der vom netten Campingplatzbesitzer gefüllte Korb mit Aprikosen wurde bereits bis zu den Morgenstunden dankbar und genussvoll geleert. Dennoch startete unsere Reise mit einer deutlichen Stunde Verspätung, die sich schon nach wenigen Metern noch verlängern sollte. Am Fuße der einzigen Erhebungen des Tages (eine Autobahnbrücke) zerriss das Provisorium von Felix Kette beim Versuch die „Steigung“ zu erklimmen. Resultierend aus diesem gescheiterten Versuch entstand die erste notgedrungene Pause von drei Stunden. In einen namenlosen Dorf mit fünfzig Einwohnern stellten wir dankbar fest, dass einer dieser Einwohner eine Fahrradreperatur Werkstatt besitzt. Leider war zunächst nur seine Mutter zu Hause, welche uns zwar kurzfristig Zugang zur Werkstatt verschaffen konnte, aber dann wohl Angst bekam später vom Filius Ärger dafür zu bekommen, der in eineinhalb Stunden zurückkommen werde. Immerhin bot sie uns für die Wartezeit einen Schattenplatz im Hof an. Und kochte wohlriechendes Mittagessen. Leider nicht für uns. Während der enormen Wartezeit beschäftigten sich die verschiedenen Radler mit Bericht schreiben, damit Philipp etwas für unsere Schulhomepage hat. Nachdem der heimgekehrte Sohn das Dilemma behoben hatte, stieg die Euphorie in der gesamten Gruppe schlagartig! Ab diesem Zeitpunkt hieß es wieder weiterfahren. Nach circa einem Kilometer bemerkte Martha ein Loch in ihrem Vorderreifen. Wir behoben diesen Schaden selbst und beschlossen, dass dies für diese Reise nun die letzte Panne war. Und so setzten wir unseren Weg nach Ferrara gut gelaunt fort. Wir boten den Italienern mit unserer bunten Karawane ein spektakulären und selten gesehen Anblick, der häufig mit Beifallsrufen oder fröhlich rhythmischen Hupen angefeuert wurde. Selbst in einer eingesessenen Trattoria, wo wir unser Nachmittagskäffchen einnehmen wollten, wurden wir von einer Großgruppe einheimischer Senioren mit Applaus begrüßt und gebührend gefeiert. Sie schwiegen erst andächtig für einen kurzen Moment, als unsere blondgelockte verschwitzt glänzende Lotte unschuldig ein Eis leckend durch ihre Reihen schritt. Wir erreichten Ferrara gegen 17 Uhr und schlugen aufgrund von sofortigen Mückenangriffen unsere Zelte auf. Danach begannen wir diverse Lebensmittel für das Abendmahl vorzubereiten und verspeisten alle zubereiteten Gerichte mit großem Genuss. Abends in der Stadt schlenderten wir durch den Abend, berauscht durch die livemusik der Arctic Monkeys, die gerade auf einem Vorplatz der dortigen Festung auftraten. Wir gingen durch regenschirmbeschmückte Gassen und trafen dann auf den weltbesten Eisladen Italiens, in welchem wir länger als nur auf eine Kugel blieben. Nach gefühlten vierzig Eiskugeln waren unsere Bäuche gefüllt und von allgemeiner Glückseligkeit beschwingt, zogen wir durch Torquato Tassos Stadt gen Isomatten.
Würden die Isländer weinen, wären ihre Tränen noch nicht getrocknet als sich zum dritten Mal 14 tapfere und hochambitionierte Heldinnen und Helden am Kölner Hauptbahnhof versammelten um die letzte Etappe in Angriff zu nehmen. Während der pünktliche Zug die noch vom Abifeiern angeschlagenen Radler in den Schlaf schaukelte (oder auch nur schaukelte), verflogen die Stunden nach München, um uns dort für vier Stunden einen entspannten Aufenthalt zu bieten. Doch auch dieser sollte sich schon nach kurzer Zeit als aufregender Start für die kommende Tour herausstellen… Auf der Suche nach einem ruhigen Ort strandeten Katrin, Martha, Marvin und Nora in einem von Blumen gesäumten Park, um dort von den ersten Sonnenstrahlen gewärmt zu frühstücken. Doch angezogen vom Duft der frischen Leckereien, bekamen sie auch gleich Besuch von vier freundlichen Polizisten, die die dreadlockigen Morgenmuffel auf der Suche nach, für diesen Park bekannten, Drogen einer Passkontrolle mit anschließendem Körperscreening unterzogen. Während die unfündig gebliebenen ‚Freunde und Helfer‘ zufrieden den Rückzug antraten, genossen auch die restlichen künftigen Strampler ihre herliche morgendliche Stärkung und traten für die schöne Erinnerungen und Einstimmung auf die kommenden Strapazen, extra den Weg zu dem vor zwei Jahren hinter sich gelassenen Campingplatz an.
Nach dem erfolgreichen Umstieg, in den sie sicher nach Padua bringen Zug, wurden die 14 Helden von der bekannten Strecke mit vielen von Erinnerung geprägten Stellen, in die Tiefen ihrer Gedanken katapultiert…
Doch als sie sich hochmotiviert nach der erfolgreichen Ankunft (gegen viertel nach sechs) auf die Sättel schwangen, um den 27.3 Kilometer entfernt liegenden Campingplatz anzusteuern, mussten sie schon nach wenigen Minuten, den üblichen Radlerschwierigkeiten ins Auge blicken. Leider überstieg der Schaden eines vollkommen kaputten Umwerfers die in den Vorjahren angeeigneten Reparaturkompetenzen der 14. Die provisorische Notlösung sollte sie zwar sicher durch den wunderschönen und glücklicherweise milden Abend, an so idylischen Dörfchen und Häusern, dass sie glatt filmreif schienen, zum Campingplatz bringen, ermöglichte der zu gemächlichem Tempo gezwungener Gruppe den Genuss, dem Sonnenuntergang entgegen zu radeln und ließ sie endlich ihren wundervollen Übernachtungsort erreichen.
Doch trotz der herrlichen Geräuschkulisse zirpender Grillen, die ihren ersten gemeinsamen Abend akustisch auskleideten, schlummert die Helden in dem Wissen der künftigen Schwierigkeiten, dem kommenden Morgen entgegen …
Miriam Schmitz
Nach geruhsamen Stunden auf den Isomatten zwischen den bepackten Fahrrädern im Zugabteil des ICs nach München, kam die Mädelsgruppe, 7 Frau stark gegen 18 Uhr an jenem Bahngleis an, an dem wir letztes Jahr nach der ersten erfolgreichen Etappe unserer Tour die Heimreise angetreten hatten. Gen Süden fuhr frau (bemerkenswerterweise war die erste Straße in die wir einbogen die Goethestraße) Richtung Wolfratshausen, Ziel des ersten Tages. Unter blauem Himmel genossen wir das Idyll der bayuvarischen Provinz durch Felder, Wälder und Güllegerüche. Auf dem Campingplatz angekommen warteten wir auf die Jungs und zählten die abendlichen Angriffe der Mücken auf unsere großstadtverweichlichten Leiber. Die Jungs und Kim und Amber (die neuseeländische Austauschschülerin) wurden von der Dunkelheit um halb 12 ausgespuckt und mit großem Jubel der Mädchen empfangen. Deren Zugfahrt bestand aus black stories (natürlich auf englisch) und Kartenspielen. Voll froher Erwartungen auf das, was da noch konmen mag, schlummerten wir ins Land der Träume.
Zügiger als erwartet, hatten wir unter grauem Himmel gefrühstückt und gepackt und starteten hoch motiviert unsere Etappe durch verheißungsvolle Voralpenlandschaften. Vorbei am Kochelsee und dem Walchensee wurden wir auf unsere erste Probe am Berg gestellt. Auch das Regenwetter trug in besonderem Maße zur Bestätigung unseres Heldenmuts bei. Über Mittenwald entlang der jüngfällichen Isar erlagen wir gegen 17 Uhr in Scharnitz (A) unserer Erschöpfung (wir hätten aber noch weiter gekonnt 😉 ). Der Campingplatz mit Blick auf erhabene Berge, deren Wipfel die Wolkenschwaden gelegentlich freigeben, bescherte uns ein ausgewogenes Abendmal (Nudeln und Gummibärchen), auch der andauernde Regen vermag unsere Stimmung nur bedingt zu trüben. Im diesem Sinne, verabschieden wir uns bis zur nächsten Message.
Tessa Stangier
Die Sonne scheint, als die Bahn in den Bahnhof einfährt. Wiedereinmal heißt es für uns umsteigen. Doch mittlerweile sind wir schon geübt in diesen Dingen. Eine Gruppe wirft die Fahrradtaschen, Zelte und Isomatten aus der einen Tür und die andere versucht verbissen die Räder schnellst möglich aus dem Zug zu bekommen. Auf dem Bahnsteig dann wieder die ganzen Sachen auf das Rad und aufs nächste Gleis hetzen um noch den Anschlusszug zu bekommen, der sicherlich nicht auf uns warten wird.
Dort angekommen fieberhaft die Taschen wieder abmachen und in den nächsten Zug werfen. Zeitgleich aber auch schon die Fahrräder hinein katapultieren. So lief es zumindest die vergangenen paar Mal. Jetzt auf dem heruntergekommenen Bahnhof in Weimar heißt es nur noch: Die Fahrräder ein letztes Mal packen. Wir sind am Ziel unserer ersten Etappe angekommen.
Doch nicht alles hat die Bahnfahrt überlebt. Die kaputte Satteltasche wird versucht mit Spanngurten am Gepäckträger zu fixieren. Wegen des kaputten Mantels am Hinterrad werden Leute losgeschickt um einen Radladen zu finden, der noch offen hat. Der Rest setzt sich inklusive Fahrrädern mitten vor den Eingang des Bahnhofs und blockiert diesen, wie es nur Kölner tun können. Busse fahren vorbei und wir bemerken zum ersten Mal, dass wir nicht mehr im Westen Deutschlands sind. „Buchenwald, ist das nicht ein KZ?“ Ja, das war es und genau dort fahren die Busse hin, die direkt vor unserer Nase halten und uns quasi dazu auffordern doch in sie einzusteigen. Aber nein, auch ohne Lehrer, die sich gerade den Weg zum Campingplatz erfragen, bleiben wir standhaft. Wir bewegen uns nicht einen Millimeter von der Stelle weg, wo wir zurückgelassen wurden. Die Stimmung ist ausgelassen und wir freuen uns schon auf die kommende Woche, in der wir versuchen werden, die Reise Goethes nach Italien nachzuvollziehen.
Als die Lehrer wieder zurück sind, erschaffen wir zum ersten mal eine Kolonne aus Fahrrädern. Der Weg zum Campingplatz ist doch weiter, als wir gedacht haben und so befinden wir uns eine Viertel Stunde nach Abfahrt vom Bahnhof immer noch auf einer Straße, die Bergauf, Bergab immer weiter von Weimar wegführt. Kurze Zeit später erreichen wir jedoch das ersehnte Ziel und stehen vor den Toren des Platzes, um darauf zu warten, dass unsere Lehrer mit dem Besitzer gesprochen haben. Weiteres Warten folgt. Doch dann dürfen wir unsere Plätze beziehen. Das erste Mal versuchen wir unsere Zelte aufzubauen. Den meisten von uns gelingt dies auch schon ganz gut.
Doch kaum sind wir fertig, heißt es wieder bereit machen um die 4 Kilometer zurück in die Stadt zu fahren. Deutschlands Fußball-Nationalmannschaft spielt doch heute ihr letztes Gruppenspiel gegen die USA bei der WM in Brasilien.
Nach dem Spiel gucken wir uns noch kurz die Altstadt von Weimar an. Eine schöne Stadt, mit vielen alten Häusern, Alleen und kleinen Plätzen. Die Zeit jedoch drängt uns weiter, also fahren wir wieder zum Campingplatz, um uns für unsere erste gemeinsame Nacht unter freiem Himmel vorzubereiten. Ein erstes Kennenlernen mit Nudeln und Tomatensauce, ein erstes Spülen der dreckigen Sachen und ein erstes Mal die neuen „Betten“ beziehen.
Am zu frühen nächsten Morgen gibt es dann ein unerfreuliches Erwachen. Erstens ist es einfach zu früh um sich aus dem gemütlich warmen Schlafsack zu zwängen und zweitens ist es nass draußen. Anscheinend hat es in der Nacht geregnet, oder aber es ist der morgendliche Tau, der uns das Einpacken der Zelte verkompliziert hat. Trotzdem müssen wir aber los und die Zelte abbauen, schließlich wollen wir heute noch das Goethe-Haus sehen und 90 Km bis nach Greiz kommen.
Ersteres gelingt ohne nennenswerte Zwischenfälle. Das Goethe-Haus ist ein altes Haus, das mit lauter alten Möbeln zugestellt ist und dessen Böden noch Stunden nach Betreten knarzen. Alles in allem war der Besuch des Hauses echt schön. Man erfährt viel über das Leben im späten 18. Jahrhundert und auch über Goethe selbst. Jedoch blieb uns wegen des Besuchs des Hauses nur noch wenig Zeit um die Strecke bis nach Greiz zu meistern.
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